Seit 18 Jahren betreut die Aschaffenburgerin Diana Welzbacher ihren Sohn Jordan schon alleine. Der körperlich und geistig schwerst eingeschränkte Junge war ein Jahr alt, als der Vater die Familie verließ. Heute geht es dem 19-Jährigen, der bis Juli die Würzburger Hans-Schöbel-Schule besuchte, gut. Seine alleinerziehende Mutter kümmert sich so liebevoll um ihn und engagiert sich für ihn, dass er bestens versorgt ist. Allerdings gibt es nun zwei Dinge, die Jordan dringend bräuchte: ein rollstuhlgerechtes Auto und, noch viel wichtiger, einen Platz in einer Tagespflegeeinrichtung für junge Erwachsene.
Bei der rollstuhlgerechten Ausrüstung des Autos will der Bessenbacher Verein Gutherzig helfen, wie schon im Fall der Schimborner Familie Gläser, über die unser Medienhaus vor Kurzem berichtete. Beide Fälle ähneln sich. Auch Diana Welzbacher, von Beruf Hauswirtschafterin bei der Firma Gröters in Obernau, hat nach eigenen Aussagen nichts erreicht, als sie bei den zuständigen staatlichen Einrichtungen eine Förderung für ein größeres neues Fahrzeug und eine Rampe für den 43 Kilo schweren Rollstuhl beantragte.
Auf Bus und Bahn verwiesen
Bei der Eingliederungshilfe des Bezirks Unterfranken habe man ihr gesagt: Es gebe doch Bus und Bahn, alles barrierefrei. Wie ein Hohn habe das für sie geklungen. „Um mit Jordan in einen Bus reinzukommen, bräuchte ich Service“, sagt sie. Ihr Sohn habe Pflegegrad fünf und sei relativ unruhig. Mit Bus oder Bahn zu reisen, bedeute Stress für beide.
Diana Welzbacher gelang es schließlich mit Hilfe einer Stiftung, ein größeres Fahrzeug anzuschaffen. Bis auf 1500 Euro sei es abbezahlt, erzählt sie. Die Restsumme und die 900 Euro für eine Rollstuhlrampe aus Leichtmetall will der Verein Gutherzig übernehmen. Er unterstützt mit seinen Spendensammlungen Jordan Welzbacher und seine Mutter schon seit der Vereinsgründung vor fünf Jahren. Mehrere Delfin-Therapien hat er dem Jungen inzwischen ermöglicht und ihm dabei geholfen, Fortschritte in seiner Entwicklung zu machen.
Schwere körperliche und geistige Einschränkungen
Jordan, der nach der Basketball-Legende Michael Jordan benannt ist, hat schwerwiegende körperliche und geistige Einschränkungen: neben einer Epilepsie eine globale Entwicklungsstörung sowie septo-optische Dysplasie und Myelinisierungsstörung, also eine Fehlbildung von Gehirnstrukturen, Sehnerven und Hormonsystem sowie ein Problem beim Aufbau der Nervenisolierschicht, was die Signalweiterleitung im Nervensystem verlangsamt oder stört. Jordan kann nicht sprechen, nicht alleine stehen und gehen und auch nicht ohne Hilfe essen. Er nimmt nur pürierte Nahrung an.
Trotzdem ist Jordan sichtlich interessiert an seiner Umgebung. Als die Frau vom Main-Echo ihn besucht, umarmt er sie mehrmals ganz fest und scheint sich zu freuen, als sie sein tolles Zimmer sehen möchte, das ein befreundeter Graffiti-Künstler ausgemalt hat. Ungeduldig wird Jordan allerdings, als die Besucherin mit der Mutter ausführlich über deren Zukunftssorgen spricht. Die auf ihren Beruf angewiesene Diana Welzbacher weiß nicht, wie es weitergehen soll nach Jordans Entlassung aus der Hans-Schöbel-Schule.
Keine Plätze in Förderstätten frei
Im Moment besucht Jordan noch die Ferienbetreuung der Aschaffenburger Lebenshilfe. Danach, im September, kommt für Diana Welzbacher „ein großes Fragezeichen“. Jordan kann nicht in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung arbeiten. Dafür ist er zu sehr eingeschränkt. Doch freie Plätze in Förderstätten für junge Erwachsene, wie Jordan einen bräuchte, „gibt es so gut wie gar nicht“, erzählt Welzbacher. Sie habe alles in der Umgebung abgefragt, auch in Hessen, und sei bei Bürgermeisterin Jessica Euler(CSU) im Aschaffenburger Rathaus gewesen. Beim Bezirk Unterfranken wisse man zumindest, „dass Bedarf da ist“. Mit Wohnheimplätzen für erwachsene Menschen mit Behinderung sehe es ähnlich schlecht aus: „Alles voll“, hat Diana Welzbacher bei ihrer langen Suche erfahren müssen.
Danke für diesen Bericht ans Main-Echo den wir gerne auf unserer Homepage übernommen haben.
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